9. Januar 2021 Achim

AΘΑΝΑΣΙΑ – Todlosigkeit   Solange wir leben, lebst du auch.

03.10. – 12.10. 2003  Die Konzeption der Ausstellung setzt gleichberechtigt Fotografie, Text, Performance und die Installation einer Taverne in den Raum und spricht den Besucher mit verschiedenen Sinnen an. Das gemeinsame Essen und Trinken in der Taverne ermöglicht das direkte Gespräch. 

Gemäß der sokratischen Philosophie, dass nichts ohne sein Gegenteil existiert, geht es den Künstlern um die Darstellung von Gegensätzen, insbesondere um das Aufzeigen von These – Antithese, Leben – Tod, Unsterblichkeit – Vergänglichkeit.

Die Fotos von Manfred Jung orientieren sich formal an den Gegensätzen schwarz – weiß, Licht – Schatten, antike Skulptur – moderne Plastik, klassische Kunst – moderne Technologie.
Gestalten der griechischen Mythologie treten in Erscheinung, nicht als Ganzes, sondern fragmentarisch und aufgebrochen. Dabei verbirgt sich hinter dem Sichtbaren das Unsichtbare und hinter der Abbildung die Idee.

Die Fotos werden mit Texten von Aischylos (um 525 bis 456 v.Chr.) kombiniert, die bis heute nichts von ihrer Aktualität eingebüßt haben und ebenso wie die Skulpturen der Antike „unsterblich“ sind. Alle Zitate stammen aus der „Orestie“ und aus „Der gefesselte Prometheus“. Dabei geht es nicht um direkte Bezüge zu den griechischen Tragödien oder um eine inhaltliche Korrespondenz.
Die Textfragmente stehen jeweils für sich und bilden These oder Antithese zu einem Foto.

Mit einer Performance, die in dramatischer und tänzerischer Form mit Musik und ausgewählten Texten eigene Akzente zu den Fotos setzt, führt Brigitte Leistikow die Besucher durch die Ausstellung, die in einer modernen Taverne endet. Hier werden die Gäste bewirtet, essen und trinken und kommen ins Gespräch über das Gesehene und Erlebte.

Manfred Jung – Fotos
Brigitte Leistikow – Konzept, Performance
Burgunde Niemczyk – Konzept, Textauswahl
Gisela Preuß – Taverne